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Katastrophenschutzübung mit 1.000 Einsatzkräften

Schwerstes Erdbeben seit Beginn der Aufzeichnung. Rund 1.000 Einsatzkräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Maltesern, Johannitern, Bundespolizei und Feuerwehren übten in Bonn-Beuel den Katastropheneinsatz nach einem Erdstoß. THW-Einheiten aus ganz NRW und Malteser Einheiten aus dem Regierungsbezirk Rheinland wurden alarmiert.

Helfer von Technischem Hilfswerk und Malteser übten am 27.10.2012 in Bonn- Beuel den Katastrophenfall. Das Szenario: am frühen Morgen ereignete sich bei Remagen das schwerste Erdbeben seit Beginn der Aufzeichnung und erschütterte das südliche Rheinland. Der Wert lag bei 6,5 auf der Richterskala. Durch den Erdstoß kam es zu erheblichen Beschädigungen an Gebäuden und der gesamten Infrastruktur - die Versorgung der Bevölkerung war in weiten Teilen zusammengebrochen.

Besonders aus dem Bereich Beuel-Ost, der Bahnanlage der Rhein-Sieg-Eisenbahn, der Gleisanlage im Bereich des Güterbahnhofs Beuel und dem angrenzenden Industriegebiet wurden einsturzgefährdete Gebäude und vermisste sowie verletzte Personen gemeldet.

Der Güterbahnhof Beuel bildete den ersten Einsatzschwerpunkt des Tages, an dem die Einsatzkräfte eine komplexe Lage vorfanden. Eine Vielzahl von teils schwerverletzten Personen musste aus einsturzgefährdeten Gebäuden rund um das Gelände der Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) sowie aus verunglückten PKWs und Schienenbussen gerettet werden. Mit Gefahrstoffen beladene Güterwaggons bildeten dabei eine besondere Herausforderung, da aufgrund des Erdstosses die Behälter beschädigt wurden und zu einer durch Pyrotechniker der Bundespolizei simulierten Explosion führten. Bevor die Menschen aus den Gebäuden gerettet werden konnten, mussten zunächst mittels Gerüstsystemen entsprechende Rettungszugänge geschaffen werden. Nach der Menschenrettung wurden die entgleisten Waggons mit schwerer Hebetechnik wieder aufgegleist und die einsturzgefährdeten Gebäude abgestützt.

Durch mehrere Explosionen auf dem ehemaligen Firmengelände Andernach auf der Maarstraße wurden die Übungskräfte vor weitere Herausforderungen gestellt. Die Firma, die im Szenario ein Chemieunternehmen darstellte, wurde durch die Erdstöße stark beschädigt. Unter Trümmern suchten die Einsatzkräfte nach Verschütteten und die Feuerwehr unterstützte durch die Brandbekämpfung im Gebäude. Durch die starke Rauchentwicklung aus der benachbarten Chemiefabrik, musste eine angrenzende Privatklinik evakuiert werden. Aus mehreren Etagen retteten die Einsatzkräfte mehr als 20 Patienten, die aufgrund ausgetretener Schadstoffe des benachbarten Chemiebetriebes in einer Dekontaminationsanlage der Bundespolizei gereinigt werden mussten.

Die einzelnen Szenarien wurden durch die 80 Unfalldarsteller realistisch dargestellt. Unterstützt wurden die beiden Organisationen von der Berufsfeuerwehr Bonn, der Bundespolizei, den Johannitern und der Bundeswehr.

Die Großübung hat allen Beteiligten gezeigt, dass die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Hilfsorganisationen und Behörden in einer realen Katastrophe funktionieren wird.


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