Am Samstag 19.03.2022 schufen THW- Helfer mit Hilfe eines Radladers und eines Baggers an der "Grube Weiß" flache Wassertümpel als Lebensraum für die Gelbbauchunke.
Die ehemalige Buntmetallerz-Grube "Grube Weiß" in Bergisch Gladbach ist heute Naturschutzgebiet und beherbergt eines der letzten Vorkommen der Gelbbauchunke im Bergischen Land. Seit vielen Jahren engagiert sich die Biologische Station in Absprache mit der Stadt Bergisch Gladbach, in deren Eigentum sich die Grube befindet, für den Erhalt der kleinen Population.
Der ursprüngliche Lebensraum der Gelbbauchunken ist die Überflutungszone von Fließgewässern, wo auf natürliche Weise temporäre Tümpel und Pfützen entstehen. Später besiedelten sie auch die auf Handelswegen oder bei Waldarbeiten entstandenen wassergefüllten Wagenspuren. Natürliche Auenbereiche sind durch Eingriff des Menschen allerdings weitgehend verschwunden.
Heute leben die Gelbbauchunken hauptsächlich in Steinbrüchen oder aufgelassenen Bergbaugruben. Optimale Biotope sind kleine vegetationsfreie Tümpel ohne Fraßfeinde (wie zum Beispiel Libellenlarven), umgeben von unbewachsenen Rohböden mit Versteckmöglichkeiten.
Ein effizienter Schutz dieser Amphibienart ist zurzeit nur mit Maschineneinsatz möglich. So müssen Vegetationsschichten abgeschoben, Tümpel gegraben oder wassergefüllte Fahrspuren durch Verdichtung des Bodens angelegt werden. Diese Aufgaben übernimmt das Technische Hilfswerk (THW) aus Bergisch Gladbach.
Biologe Tobias Mika betreut das Projekt bei der Biologischen Station und ist begeistert von der seit 2016 bestehenden Kooperation: "Die Zusammenarbeit mit dem THW ist für uns ein Glücksfall! Zugegeben: Die Spuren des Übungseinsatzes erinnern zunächst wenig an ein Biotop. Aber die letzten Jahre zeigen: Die Unken lieben es und die Population entwickelt sich prächtig!"
Andreas Berghaus, Gruppenführer der Fachgruppe Räumen des THW-Bergisch Gladbach ergänzt: "Bei unseren Übungen mit dem Radlader achten wir sonst immer sehr darauf, möglichst wenig Bodenschäden anzurichten und hinter uns wieder aufzuräumen. Heute werden wir sogar dazu aufgefordert, tiefe Fahrspuren zu hinterlassen und dabei können wir auch noch einer bedrohten Tierart helfen."