Die Betten werden in der Halle nun bis Oktober zwischengelagert und dann nach Litauen gebracht. Die Initiative des Marien-Krankenhauses (MKH), insgesamt 180 ausgemusterte Betten zu verschenken, ist auf eine gewaltige Resonanz gestoßen. Der betreffende Facebook-Beitrag wurde fast 1.300 Mal geteilt - in mehr als 120 Kommentaren wurden Dutzende von Vorschlägen eingereicht: von den Krisenherden dieser Welt bis zu Hospizen und anderen sozialen Einrichtungen in Deutschland. Mit dieser ungewöhnlichen Aktion ist das MKH Vorreiter - nicht nur auf Facebook. Mittlerweile hat sich auch eine Klinik aus Essen in den sozialen Netzwerken zu Wort gemeldet, die ebenfalls Betten verschenken möchte.
"Die Vielzahl von Vorschlägen hat uns sehr gefreut, aber auch die Entscheidung nicht gerade einfach gemacht. Zudem mussten wir einige wichtige Fragen klären. Vor allem: können wir uns wirklich darauf verlassen, dass die Betten dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden?", erklärt MKH-Pressesprecher Jörg Zbick.
Am Ende hat sich das MKH dafür entschieden, die 180 Betten aufzuteilen. Bei den vielen guten Ideen, die eingegangen sind, war es sehr schwierig, sich für den EINEN Empfänger zu entscheiden. Als Krankenhaus, das in der Region seit mehr als 110 Jahren stark verwurzelt ist, fiel deshalb die Entscheidung, die Bettenspende aufzuteilen und besonders die REGIONALEN Hilfsgruppen zu unterstützen, die bereits über eine jahrelange Erfahrung bei den Hilfstransporten verfügen. Das MKH ist überzeugt, dass die 180 Betten auf diese Weise so fair wie möglich verteilt werden.
Konkret heißt das: Die ersten 60 Betten gehen an das Hilfskomitee Litauen/Weißrussland, das seit 20 Jahren Hilfstransporte von Bergisch Gladbach aus zur Partnerstadt Marijampole in Litauen organisiert. Der zweite Schwung von 60 Betten geht 2014 an das Hilfsprojekt der indischen Ordensschwestern vom Orden "Sacred Heart Sisters", die vor drei Jahren in Bergisch Gladbach am MKH einen Konvent gegründet haben. Die Ordensschwestern unterstützen den Bau eines Pflegeheims im indischen Kerala. Die restlichen 60 Betten werden dem Bergisch Gladbacher Verein "Brücken statt Mauern" gespendet. Die Betten werden von der Organisation in ein Krankenhaus der Partnerstadt Beit Jala in Palästina gebracht.
Als nächstes geht es dem Hilfskomitee jetzt darum, Geld für den Transport der Betten nach Litauen zu sammeln. "Unsere Kasse ist leer und ein Transport nach Litauen kostet etwa 3.000 Euro", sagt Herbert Wenzler vom Hilfskomitee. Daher bittet die Organisation dringend um Spenden auf das Spendenkonto des Hilfskomitee Litauen-Weißrussland, Konto-Nr.: 14314024, BLZ: 37060193 bei der Pax-Bank eG, Köln. Spendenbescheinigungen werden gerne erstellt. Bitte geben Sie den Verwendungszweck: "MKH-Betten" an. Weitere Informationen unter www.hilfe-lw.de